Von der Tropennacht ins Hagelgewitter

Ein Tag, der Improvisation, Belastbarkeit und Wetterfestigkeit verlangte: Der SWISSMAN Xtreme Triathlon 2025 stellte alle Beteiligten schon vor dem Start auf die Probe. Noch vor dem ersten Schwimmzug war rasches Handeln gefragt, der Ton für einen Tag voller Wetterdramatik war gesetzt. Von der Brissago-Insel im Tessin bis zur Kleinen Scheidegg am Fuss der Eigernordwand: Die Strecke forderte einmal mehr alles von den Athlet:innen und zeigte sich wettertechnisch von ihrer unberechenbaren Seite. Insgesamt nahmen 248 Athlet:innen aus 43 Nationen die 5575 Höhenmeter und 226 Kilometer in Angriff, darunter 31 Frauen und 217 Männer. 227 von ihnen erreichten das Ziel, ein eindrückliches Zeugnis von Ausdauer, Mut und Durchhaltewillen.
Bereits die Tagwache um 2 Uhr früh brachte ein Novum: Mit rund 20 Grad war es so warm und feucht wie noch nie zu dieser Stunde. Die Nacht war tropisch, die Wetterlage instabil. Als sich kurz vor 5.00 Uhr potenzielle Gewitter abzeichneten, entschied das OK rasch und umsichtig: Die geplante lange Schwimmstrecke musste wetterbedingt verkürzt werden. Der Start erfolgte 15 Minuten später auf einer sicheren Strecke, dem Ufer entlang.
©Benjamin Savary
©Kerstin Rupf

Die verkürzte Schwimmstrecke führte zu ungewöhnlich viel Betrieb in der Wechselzone und brachte ein hohes Tempo auf die Radstrecke. Die ersten Athlet:innen stiegen rund 30 Minuten früher aufs Rad als üblich, grosse Gruppen blieben länger zusammen, bevor sich das Feld vor dem Aufstieg auf den Gotthard allmählich in die Länge zog. Die Bedingungen auf der Velostrecke blieben lange gut, die Spitzengruppe war extrem schnell unterwegs.

©Kerstin Rupf
©Benjamin Savary

Am Nachmittag kam die angekündigte Wetterwende. Lokale, teils heftige Gewitter zogen auf und forderten das hintere Feld der Athlet*innen auf dem Rad ebenso wie die Spitze der Laufstrecke. Da die von heftigem Hagel begleiteten Gewitter zwar sehr unangenehm, für die Athlet*innen jedoch ungefährlich waren, entschied das OK, den SWISSMAN weiter laufen zu lassen. Die zweite richtige Entscheidung an diesem Tag, der Name Extremtriathlon will verdient sein. Als der erste Athlet die Kleine Scheidegg erreichte, empfing ihn ein dichter Hagelschauer.

©Kerstin Rupf
©Benjamin Savary

Der SWISSMAN zeigte sich an diesem Tag von seiner ganzen meteorologischen Bandbreite: von der tropischen Nacht unter Palmen in Ascona bis zum ewigen Eis mit Hagelgewitter auf der Kleinen Scheidegg. In der Nacht klärte der Himmel schliesslich auf. Zur Finisherzeremonie wurden Athlet:innen, Supporter:innen und Crew von strahlendem Sonnenschein empfangen. Ein versöhnlicher Abschluss für einen fordernden Tag.

Die ersten drei SWISSMAN 2025 Finisher
Die schnellsten drei SWISSMAN Finisherinnen

Der Kanadier Samuel Cote war der erste Mann, der um 16:02 Uhr die Ziellinie auf der Kleinen Scheidegg erreichte. Ihm folgte der Schweizer Nicola Buchs um 16:21 Uhr, rund 20 Minuten später. Meik Randegger, ebenfalls aus der Schweiz, kam um 16:37 Uhr ins Ziel und war damit der dritte Mann auf der Passhöhe. Die erste Frau, die das Ziel erreichte, war die Finnin Maisa Tuliniemi. Sie lief um 17:57 Uhr auf der Kleinen Scheidegg ein. Die Schweizerin Yael van der Geest folgte ihr um 18: 23 Uhr. Um 19:02 Uhr komplettierte Karianne Lancee aus den Niederlanden das Frauenpodium.

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