Ein Nervenkitzel ohnegleichen: Wetter als unberechenbarer Gegner
Das Warten auf den Startschuss des zehnten SWISSMANs war nichts für schwache Nerven. Der Schnee fiel in solch gewaltigen Mengen, dass bis zum Vorabend unklar war, ob die legendäre Velostrecke über Gotthard, Furka und Grimsel befahrbar sein würde. Die erlösende Nachricht kam erst spät am Freitagabend: Alle Pässe sind offen. Auch das Wetter hat es vorerst gut gemeint, das sollte sich im Laufe des Tages jedoch ändern.
Heftige Niederschläge klären den Himmel
Das Tessin zeigte sich am Freitag von seiner wildesten Seite. Wie aus Eimern schüttete es aufs Bagno Pubblico in Ascona nieder, während die Teilnehmenden sich beim Check-in auf den grossen Tag vorbereiteten. Doch: Die heftigen Niederschläge vermochten den Himmel zu klären und die Teilnehmenden starteten ihre Reise durch die Schweiz am Samstag um 5 Uhr bei Vollmond und klarem Himmel. Die Schwimmkonditionen von den Brissago Inseln nach Ascona gaben indes ein Vorgeschmack auf die fordernden Wetterbedingungen, welche die Athlet*innen durch den Tag begleiten sollten. Kälte, Wind und leichter Wellengang haben die 3.8 Kilometer zur echten Herausforderung gemacht.
Ein Tag voller Extreme
Was als perfekter Tag begann, entwickelte sich bald zu einem gnadenlosen Kampf gegen die Elemente. Am Nachmittag zogen bedrohliche Wolken auf, und die Alpenpässe wurden von Regen, Hagel und Schnee heimgesucht. Autos mussten zeitweise die Fahrt einstellen, doch die Athletinnen kämpften sich unaufhaltsam voran. Während die Führenden die Wetterfronten grösstenteils hinter sich liessen, wurden viele in der zweiten Hälfte des Feldes von den schwierigen Bedingungen hart getroffen. Der Regen prasselte unbarmherzig nieder, doch die unerschrockenen Athletinnen liessen sich nicht beirren.
Trotz der fordernden Konditionen haben 177 der 238 gestarteten Athlet*innen die Ziellinie auf der Kleinen Scheidegg erreicht. Da zeigte sich das Wetter endlich wieder von seiner versöhnlichen Seite, Athlet*innen, Supporter*innen und Crew feiern die zehnte Austragung des SWISSMAN Xtreme Triathlons vor dem teils Sonnenbeschienenen Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau.
Triumph in den Alpen: Schweizer Erfolge
Der Schweizer Christophe Martignier hat den Schweden Patrick Ericsson auf den letzten Kilometern Laufstrecke überholt, nachdem dieser über weite Teile des Tages an der Spitze unterwegs war. Mit 15 Minuten Differenz erreichten die beiden die Ziellinie auf der Kleinen Scheidegg: Christophe Martignier um 17:19, Patrick Ericsson um 17:34. Um 17:52 als dritter Mann im Ziel war Maximilian Kirmeier aus Deutschland.
Bei den Frauen haben es sogar gleich zwei Schweizerinnen unter die Top Drei geschafft. Um 19:02 hat die Schweizerin Andrea Rösch als erste Frau die Ziellinie erreicht. Ihr dicht auf den Fersen: Cindy Friebel aus Deutschland (19:09). Rund eine Stunde später, um 20:07, Michela Segalada, ebenfalls aus der Schweiz.
Ein emotionales Finale
Besonders berührend war das Jubiläum von Julia Nikolopoulos aus Deutschland, die zum zehnten Mal erfolgreich den SWISSMAN Xtreme Triathlon beendete. Ihre Ankunft um 21:16 auf der Kleinen Scheidegg zeigte eindrucksvoll ihre Hingabe und Ausdauer, die den SWISSMAN Xtreme Triathlon so besonders machen.